Sagen: Schatz von Blankenstein
Die Sage wurde entnommen aus „Alt-Blankenstein, ein Heimat und Festbuch“.Herausgegeben zur 700-Jahr-Feier von Burg und Stadt Blankenstein an der Ruhr von Heinrich Wefelscheid und August Weiß.


Endlich fand er Unterkunft in einem Heuschober und schlief dort bald den Schlaf des Gerechten. Um Mitternacht, als der Bursche gerade im tiefsten Schlafe lag, erdröhnte ein mächtiger Donnerschlag, und erschrocken fuhr der Schläfer in die Höhe. Als er noch so um sich spähte, entdeckte er unter einem Baum den hartherzigen Hofherrn, den er vergebens um Unterkunft und Brot angesprochen hatte. Der hatte eine eiserne Kiste dabei und senkte sie in die Erde. Er beschwor den Schatz darin, wobei er den Teufel anrief und dabei sprach: Bewahre ihn, sein Pfand sei ein schwarzer Ziegenbock. Da fuhr ein Blitzstrahl nieder und wieder erdröhnte ein schwerer Donnerschlag. Alsbald tanzte ein rotes Licht auf der Kiste. Dann wurde es finster, und des Spähers Auge erblickte nichts mehr.
Mit dem Schlafe des Burschen war es für diese Nacht vorbei, denn das Geschaute bewegte zu lebhaft seine Seele. Unruhig und geängstigt wälzte er sich auf dem Lager umher. Als die ersten Morgenstrahlen der aufgehenden Sonne sichtbar wurden, sprang er auf und eilte flüchtigen Fußes davon. Erst als er Blankenstein weit hinter sich hatte, atmete er erleichtert auf.




Roswitha schüttelte ungläubig den Kopf, versprach aber, für ein solches Tier Sorge tragen zu wollen. Sie hielt Wort. Spät am Abend gingen der Jäger und Roswitha zum Birnbaum. Den schwarzen Bock brachten sie auch zur Stelle und stellten ihn unter dem Baum. Kaum war dieses geschehen, so wurde der Bock zerrissen. Ein Wetterschlag mit Blitzschein erdröhnte, und eine schwefelgelbe Flamme verzehrte den Bock.

